Im Kloster Rehna werden seit 20 Jahren verschiedene Positionen zeitgenössischer Kunst gezeigt. 2022 und 2023 wurde die Ausstellungsreihe unterstützt durch das Land Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des Programms „Re-Start Lebendige Innenstädte“ und 2024 durch den Landkreis Nordwestmecklenburg.
Die Ausstellung wurde gefördert im Rahmen des Programmes „Re-Start Lebendige Innenstädte“.
von Ruzica Zajec
Ruzica Zajec lebt und arbeitet seit mehr als 20 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern. Sie erhielt mehrere Preise für künstlerisches Schaffen. Ihre Ästhetik zeichnet sich dadurch aus, dass sich ihre Werke auf ihre jeweilige Umgebung beziehen. So entstand auch im Kloster Rehna eine Ausstellung, die dem Betrachter das einstige Leben der Chorfrauen näher brachte. Materialien der Gegenwart fügten sich elegant in die mittelalterliche Architektur ein und gesellten sich unaufdringlich neben die Einrichtung der Dauerausstellung im Kreuzgang. Zur Eröffnung vermittelte die Kunsthistorikerin Dr. Regine Erbentraut den Besuchern die zeitlichen Sprüngen und die Anwesenheit des Unendlichen, die in Ruzica Zajec´s Kunst präsent sind. Die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden, war das Anliegen der Künstlerin, was ihr sowohl mit ihren persönlichen als auch abstrakten Objekten gelungen ist. Die Ausstellung „Im selben Augenblick“ war Teil des landesweiten Ausstellungsformates „Kunst heute“.
August bis Oktober 2024
von Anke Ortlieb
Die Ausstellung von Anke Ortlieb zeigte vor allem Aquarelle und Acrylbilder. Unter dem Titel „Wunderdinge – Die Kunst der Buchillustration“ waren poetische Illustrationen und Naturillustrationen der Kinderbuchautorin und Illustratorin zu sehen. Das Verborgene, das Vergessene, die Natur und die leisen Dinge bringt Anke Ortlieb in ihren Bildern zum Ausdruck. Ihr künstlerischer Stil ist geprägt von ihren naturnah dargestellten Protagonisten, die sie mit Hingabe zum Detail aquarelliert, und mit denen sie gerne Märchenhaftes, Wunderbares aber auch gesellschaftliche Randbereiche erkundet. Mit dieser Ausstellung wurde erstmals das Thema Kinderbuchillustration gewählt.
Juni und Juli 2024
von Werner Mönch
Werner Mönch bezieht sich mit seinen Arbeiten auf die klassische Moderne der Zehner- und Zwanzigerjahre des 20. Jahrhunderts. Die Kunstströmungen Dadaismus, Konstruktivismus, Suprematismus und Kubismus sind die Quellen seiner Arbeit. Das eigene Weltbild durch Abstraktion mittels geometrischer Flächen und einem reduzierten Bildraum auszudrücken, hat für Werner Mönch auch heute seinen Reiz. Raum, Farbe, Formen und Material sind die Themen, mit denen sich der Künstler beschäftigt.
Bei der Eröffnung erläuterte Werner Mönch seine Beziehung zu den Künstlern der 1920ger Jahre: Das Erleben des 1. Weltkrieges veranlasste die Künstler dazu, eine neue Kunstsprache zu schaffen, da dieser Krieg eine zuvor nicht gekannte Dimension von Krieg war, konnte ihrer Ansicht nach, die Kunst ausschließlich mit einer zuvor nicht gekannten Ästhetik auf die Umwälzungen reagieren. Auch Hans Arp, dessen Gedicht „Kaspar ist tot“ den Titel für Werner Mönchs Ausstellung lieferte, zertrümmerte sprachliche Sinngefüge genauso wie geläufige Bildformen und setzte die Fragmente zu etwas Neuem zusammen. So konnte die Ausstellung von Werner Mönch im Kontext einer Neuordnung der Welt verstanden werden.
April und Mai 2024
"Wovon sollen wir träumen - im Krieg, wenn nicht vom Frieden?"
"Wofür sollen wir kämpfen, im Krieg - wenn nicht vom Frieden?"
"Und wofür? Lohnt es sich zu sterben? Wenn nicht für Frieden, für die Freiheit und die sozile Gerechtigkeit."
Und? Und wofür lohnt es sich zu leben? Wenn nicht für den Frieden auf Erden, um dieses biblische Wort zu verwenden, für die Freiheit und die soziale Gerechtigkeit. Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit, diese leicht veränderten, jetzt zeitgemäßen Worte, waren die Grundlage der Französischen Revolution." Herbert H.W. Hundrich
Dieses Ausstellungsprojekt besteht aus verschiedenen Themen, die kapitelähnlich strukturiert und mit unterschiedlichen Techniken erarbeitet sind: Malerei, Zeichnung, Objekt, Skulptur, Inszenierung, Licht und Film. Am 3. März fand die Eröffnung des Ausstellungsprojektes im Kunstraum St. Georgen in Wismar statt, zum Klosterfestival im Juni transformierte Herbert Hundrich einen Teil der Installation für die Rehnaer Kirche und erweitert nun die gesamte Ausstellung in den Kunsträumen des Klosters.
Herbert Hundrich lebte in Frankreich und Spanien und ist seit 2007 in Mecklenburg-Vorpommern ansässig. Seine Arbeiten werden weltweit gezeigt, unter anderem auf der Architektur-Biennale in Venedig.
Von September bis Oktober 2023
Die Kunstausstellung verweist auf die Zeit nach der Reformation, als Herzogswitwen in Rehna residierten. Mit den Mitteln der Upcylingkunst verbindet die Künstlerin Julia Theek in ihrer Ausstellung den Nachhaltigkeitsaspekt und die Komplexität der Semiotik.
Von Juli bis August 2023
Die Bildhauerin und Zeichnerin Isabella Trybula verortet sich an der Schnittstelle zwischen bildender und performativer Kunst. Das Gros ihrer Arbeiten für die Ausstellung IN CORPORA ist im Zusammenhang mit dem interdisziplinären Langzeit-Projekt der Corporeal-I-Density entstanden. Über mehrere Jahre zeichnete sie auf Festivals für postmodernen Tanz und Improvisation, wo sie ebenso selbst performte. Sowohl die Pinselzeichnungen auf Japanpapier, als auch kleinformatige Rohrfederskizzen oder groß ausgeführte Graphit- und Kohleblätter - die Papierarbeiten von Isabella Trybula zeigen immer die Unmittelbarkeit ihres Sujets. Ausgewählte Plastiken und Objekte treten mit den Papierarbeiten in einen Dialog.
Von Mai bis Juni 2023
Die Künstlerin Renate U. Schürmeyer bezog sich in ihren Arbeiten auf die ambivalente Geschichte der Klosteranlage – ein Ort, an dem gottgeweihtes weltabgeschiedenes Dasein in tiefer Demut gelebt wurde, und gleichermaßen Menschen zu Unrecht verurteilt wurden. Entstanden sind Objekte aus Papier, Nägeln und Reißzwecken, Kräuterschalen und Stacheldrahtblumen, welche die Dualität von Gut und Böse, von Schönheit und Schmerz aufzeigen, und die in den Kunsträumen und im Innenhof des Klosters, dem sogenannten Nonnengarten, ausgestellt waren.
Von September bis Dezember 2022