Mehrere Gedenkstätten in Rehna erinnern an Kriege und ihre Folgen, an gesellschaftliche Umbrüche, die für lange Zeit ihre Spuren hinterlassen haben.
Am Puschkinplatz befindet sich ein Gedenkstein, der an die Befreiungskriege von 1813 / 1814 erinnert, in der Goethestraße wurden Grenzsteine aufgeschichtet, die auf die Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone verweist. Am Weg zwischen Rehna und Benzin steht weithin sichtbar ein Kreuz und im Ort Nesow erinnert eine Informationstafel an das einstige Flüchtlingslager nach dem Zweiten Weltkrieg.
Gedenksteine und Denkmale an denen man jeden Tag vorüber geht, nimmt man kaum wahr, beachtet sie selten. Die Stadt Rehna möchte diese Orte neu gestalten und über die historischen Geschehnisse aus der Perspektive der aktuellen Geschichtswissenschaft aufklären.
Ausführliche Informationen zu den Themen Kriegerdenkmale, Flüchtlingsbewegungen und Bodenreform können Sie in den nachfolgenden Artikeln des Schweriner Historikers Christoph Wunnicke lesen.
Dieses Projekt wird gefördert durch:
Die Entstehungsgeschichte der Gedenkstätte auf dem sogenannten Denkmalberg zwischen Rehna und Benzin umfasst die Zeit von 1870 bis 1935. Ursprünglich sollte an die Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg erinnert werden, später an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Beide Male scheiterte die Errichtung eines Denkmals. Letztlich wurde 1935 ein Kreuz vom nationalsozialistischen Rat der Stadt Rehna in Auftrag gegeben und vom Architekten Werner Cords entworfen.
Weitere Informationen zu Denkmalen für Kriegsgefallene in Nordwestmecklenburg finden Sie in diesem Dokument (PDF)
Foto: Martin Biastoch / Ing.Büro Tonn, Biastoch & Partner
Das Denkmal in der Goethestraße verweist auf den Prozess der Umgestaltung der Besitzverhältnisse landwirtschaftlicher Flächen beginnend mit der Enteignung von Großgrundbesitz nach 1945 bis zu der ab 1952 durchgeführten Zwangskollektivierung.
Weitere Informationen zu Denkmalen zur Bodenreform und zur Kollektivierung in Nordwestmecklenburg finden Sie in diesem Dokument (PDF)
Foto: Klosterverein Rehna e.V.
Im Quarantänelager in Nesow wohnten nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweilig bis zu 4000 Umsiedler, zum großen Teil katholische Flüchtlinge aus Nordböhmen und Schlesien. Das Lager existierte von 1946 bis in die 1970er Jahre.
Weitere Informationen zur Flüchtlingsintegration nach dem Zweiten Weltkrieg finden Sie in diesem Dokument (PDF)
Foto: Volker Bohlmann / SVZ
Der 1913 errichtete Gedenkstein erinnert an den Befreiungskrieg gegen die französische Besatzung von 1813 sowie den Sieg über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1813.
Schlaglichter auf die Befreiungskriege im heutigen Landkreis Nordwestmecklenburg finden Sie in diesem Dokument (PDF)